Die Studie wird regelmässig vom Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) durchgeführt. Besonders geschätzt wird das Unterrichten selbst, während der administrative Aufwand weniger beliebt ist. Ein brisantes Thema stellt die Integration dar: Obwohl die Lehrkräfte grundsätzlich dafür sind, fehlen oft die notwendigen Ressourcen. Dagmar Rösler, Präsidentin des LCH, warnt vor einem drohenden “Scherbenhaufen”, falls sich in diesem Bereich nichts verbessert. Besonders in der Romandie ist die Berufszufriedenheit aufgrund fehlender Unterstützungselemente mit einer Note von 3,9 besonders niedrig. Trotzdem unterschreiben 82 Prozent der Schweizer Lehrpersonen die Aussage “Mein Beruf macht mir Freude”, was einer Bewertung von 5,1 entspricht.

Mit Ausnahme von zwei lohnbezogenen Aspekten ist es in den letzten Jahren also nicht gelungen, die bereits 2014 identifizierten Problemfelder bzw. Quellen der grössten Unzufriedenheit abzuschwächen. Das Gegenteil ist der Fall, und so belasten der hohe Koordinationsaufwand, der Anteil administrativer Arbeiten, die mangelnden Rahmenbedingungen für die individuelle Förderung, der allgemeine Arbeitsdruck und die Mühe, abschalten zu können, die Lehrpersonen heute mehr als vor zehn Jahren. Das Ausmass dieser Zunahme bzw. Abnahme in der Zufriedenheit schlägt sich auf der Sechserskala zwar nicht dramatisch nieder, aufgrund der bereits 2014 schlechten Ausgangslage darf die steigende Belastung aber nicht verharmlost werden.

Brägger, Marina: Die Berufszufriedenheit der Deutschschweizer Lehrerinnen und Lehrer. Im Auftrag des LCH. 1.7.2024