Informatik wird in Zukunft als Grundlagen- und Schwerpunktfach ein bedeutender Bestandteil des gymnasialen Unterrichts sein.

Dies haben die kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren EDK und der Bundesrat Ende Juni mit einer Totalrevision der Rechtsgrundlagen für die gymnasiale Maturität beschlossen. Der SVIA Schweizerische Verein für Informatik in der Ausbildung begrüsst diese Aufwertung der Informatik und erkennt darin eine Chance, die informatische Ausbildung an den Gymnasien markant zu verbessern.

In Bezug auf die zukünftige Ausgestaltung des Schwerpunktfachs Informatik (SPF) hält der SVIA folgendes fest:

  • Alle Schülerinnen und Schüler, die das Schwerpunktfach Informatik besuchen wollen, sollen dies – unabhängig davon, wo sie wohnen – tun können. Der SVIA setzt sich dafür ein, dass in jedem Kanton mindestens eine Schule Informatik als Schwerpunktfach anbietet. Wenn sinnvoll, sollen Schulen auf regionaler Basis zusammenarbeiten, um gemeinsam das SPF Informatik durchzuführen.
  • Das Schwerpunktfach Informatik (SPF) soll alleine als Monofach oder mit anderen Fächern, vorzugsweise aus dem MINT-Bereich, geführt werden.
  • Das SPF soll eine angemessene Stundendotation analog zu den anderen Schwerpunktfächern aufweisen.
  • Das SPF soll durchgehend auf allen Stufen unterrichtet werden. Im Falle von Pausen bzw. informatikfreien Unterrichtsjahren besteht die grosse Gefahr, dass die Schülerinnen und Schüler vieles vom Erlernten vergessen.
  • Theoretische Grundlagen und ingenieurmässige, praktisch orientierte Inhalte sollen ausgewogen unterrichtet werden. Für die Konstruktion, die Gestaltung und das Experimentieren soll genügend Zeit eingeplant werden.
  • Im SPF Informatik werden wesentlich umfassendere Inhalte unterrichtet als im Grundlagenfach Informatik. Die fachlich und fachdidaktisch adäquate Auseinandersetzung mit diesen Inhalten kann noch nicht auf den Erfahrungsschatz aufbauen, über den die anderen Fächer bereits verfügen. Zudem verändern sich die Programmier- und computerbasierten Lernumgebungen ständig. Aus diesen Gründen müssen sich Lehrpersonen, die das SPF Informatik unterrichten, kontinuierlich weiterbilden. Die Schulen müssen diese Weiterbildung ermöglichen und unterstützen.

Positionspapier

Pressecommuniqué